Jens

Jens
Jẹns,
 
Walter, Pseudonyme W. Freiburger und Momos, Literaturwissenschaftler, Kritiker und Schriftsteller, * Hamburg 8. 3. 1923; seit 1951 Ȋ mit Inge (geborene Puttfarcken, * 1927; Literaturwissenschaftlerin und Herausgeberin); seit 1956 Professor für klassische Philologie, 1963-88 auch für Allgemeine Rhetorik in Tübingen; gehörte seit 1950 zur Gruppe 47. Jens veröffentlichte zwischen 1947 und 1955 Literatur gegen restaurative Tendenzen in der Bundesrepublik Deutschland, nach 1955 deutlichere Akzentuierung einer demokratisch-sozialistischen Alternative. Seine Zeitkritik ist geprägt vom Geist der Aufklärung, v. a. von G. E. Lessing. Charakteristisch für Jens' literarisches Werk ist die Problematisierung der Erzählformen, der Rückgriff auf antike Stoffe und die medienübergreifende Orientierung. Neben Erzählungen (»Der Blinde«, 1951; »Das Testament des Odysseus«, 1957; »Der Fall Judas«, 1975), Romanen (»Nein. - Die Welt der Angeklagten«, 1950; »Der Mann, der nicht alt werden wollte«, 1955; »Herr Meister. Dialog über einen Roman«, 1963) und Dramen (»Der Untergang. Nach den Troerinnen des Euripides«, 1982; »Die Friedensfrau. Nach der Lysistrate des Aristophanes«, 1986) schrieb er v. a. Hör- und Fernsehspiele (»Die rote Rosa«, 1966), Fernsehkritiken sowie zahlreiche literaturwissenschaftliche Arbeiten und Essays (»Statt einer Literaturgeschichte«, 1957; »In Sachen Lessing«, 1983), engagierte Reden und Übersetzungen, z. B. die vier Evangelien des Neuen Testaments. 1976-82 war Jens Präsident des P.E.N.-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland;1989-97 Präsident der Berliner Akademie der Künste.
 
Weitere Werke: Essays, Kritiken, Reden: Von deutscher Rede (1969); Fernsehen, Themen und Tabus (1973); Republikanische Reden (1976); Eine deutsche Universität. 500 Jahre Tübinger Gelehrtenrepublik (1977); Zur Antike (1978); Ort der Handlung ist Deutschland (1981); Kanzel und Katheder (1984); Momos am Bildschirm: 1973-1983 (1984); Dichtung und Religion (1985; mit H. Küng); Einspruch. Reden gegen Vorurteile (1992).
 
Dramen: Ein Jud aus Hechingen. Requiem für Paul Levi (1992); Friedrich der Große und Ödipus Rex (Uraufführung 1994).
 
Zeichen des Kreuzes. Vier Monologe (1994).
 
 
H. Kraft: Das literar. Werk von W. J. (1975);
 M. Lauffs: W. J. (1980);
 U. Berls: W. J. als polit. Schriftsteller u. Rhetor (1984);
 
W. J. Un homme de lettres. Zum 70. Geburtstag, hg. v. W. Hinck (München 1993).

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Jens — ist ein männlicher Vorname. Er ist die dänische und friesische Kurzform von Johannes und bedeutet Gott ist gnädig. Inhaltsverzeichnis 1 Namensbedeutung und Entwicklung 2 Bekannte Namensträger 2.1 Vorname …   Deutsch Wikipedia

  • Jens — Escudo …   Wikipedia Español

  • Jens — Une vue d ensemble de la commune serait la bienvenue Administration Pays Suisse Canton Berne …   Wikipédia en Français

  • Jens I — (Бёргеренде Ретвиш,Германия) Категория отеля: Адрес: 18211 Бёргеренде Ретвиш, Германия …   Каталог отелей

  • jens — sb. (fk.), er, erne (SPØGENDE dansk soldat) (som proprium Jens) …   Dansk ordbog

  • Jens — Jens, 1) dänische Abkürzung für Immanuel; 2) so v.w. Daljunker …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Jens — m Scandinavian (mainly Danish) form of JOHN (SEE John). Feminine form: Jensine …   First names dictionary

  • Jens — Jens, es una localidad suiza del cantón de Berna, situada en el distrito de Nidau …   Enciclopedia Universal

  • Jens — Infobox Given Name Revised name = Jens imagesize= caption= pronunciation= gender = Male meaning = region = origin = related names = Johannes footnotes = Jens means several things:* Jens is a male name and a Danish and Frisian derivative of… …   Wikipedia

  • Jens BE — BE ist das Kürzel für den Kanton Bern in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Jensf zu vermeiden. Jens …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”